Tausende fleißige Kolleginnen
Seit 5 Jahren betreibt der ASB 4-5 Großraumbüros, in denen unsere bis zu 300.000 tierischen Kollegen unterschiedlichen Berufen nachgehen. Je nach Berufsgruppe arbeiten sie im 3-Schicht- oder Tagschicht-Modell. Ihr Arbeitsergebnis ist das flüssige Gold des ASB.
Der Mai hat das kühle Aprilwetter vertrieben. Die milden Temperaturen und die Sonne locken die Menschen nach draußen und in die Natur. So auch unsere knapp 300.000 Kolleginnen. Sie arbeiten in der Zeesener Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Ihr vorrangiger Auftrag ist das Schaffen von zusätzlichen begleitenden Angeboten für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Ganz nebenbei produzieren sie süßes, flüssiges Gold. Jedes Jahr werden bis zu 400 Kilo Honig geerntet. Die Idee dazu hatte Bernd Geisler. Er kann auf 40 Imkerjahre zurückblicken und freut sich, wenn er seine Erfahrungen und die große Freude an der Imkerei anderen vermitteln kann. Damit angesteckt hat er in jedem Fall die Gruppenleiter Susanne Fischer und Martin Bauer. Gemeinsam mit Bernd und anderen Freiwilligen kümmern sie sich um die Hege und Pflege unserer Bienenvölker. Wiederum helfen andere Menschen mit und ohne Behinderung beim Schleudern des Honigs oder sind mit der Abfüllung oder der Vermarktung des Honigs beschäftigt.
Wilde Stellenbeschreibung
Es gibt drei Arten dieser tierischen Kollegen: die Bienenkönigin des Volkes, ihre sterilen Arbeiterinnen und die männlichen Drohnen. Die Königin ist die einzige Biene, die für Nachkommen sorgen kann, was auch ihre alleinige Aufgabe ist. Bis zu 2.000 Eier legt sie täglich. Die einzige Aufgabe der Drohnen ist wiederum, andere Königinnen zu begatten. Lediglich die Arbeiterinnen durchwandern im Laufe ihres kurzen Lebens mehrere Berufe mit unterschiedlichen Schichtsystemen. Während ihrer Karriere sind sie Heizer, Tankwart, Putzer, Entwässerer, Ammen, Maurer, Wächter, Kundschafter oder Honigsammler. Letztere arbeiten nur im Tagdienst, während alle anderen Bienen fast 24 Stunden durcharbeiten und nur kurze Schlafpausen einlegen. Im Laufe ihres gesamten Berufslebens erarbeitet die Biene einen kleinen Teelöffel Honig.
Umzug ins neue Büro
Durch die hohe Legeleistung der Königin wird es irgendwann sehr eng im Bienenstock. Normalerweise würde sich das Volk teilen, indem es sich eine neue Königin heranzieht und die alte Königin mit einem Teil des Volkes den Bienenstock verlässt und woanders einen neuen Bienenstaat gründet. Das nennt man schwärmen. Um das zu verhindern, bilden die drei Imker jetzt im Mai die ersten Ableger. 3-5 Brutwaben werden mit den ansitzenden Bienen in eine neue Bienenkiste gepackt und können sich dort aus dieser Brut eine neue Königin nachziehen. So hat das „alte“ Volk wieder Platz und ein neues Volk entsteht unter imkerlicher Obhut. Ein natürlicher Schwarm ist in der freien Wildbahn nur bedingt überlebensfähig. Grund sind Parasiten und Krankheiten, die durch falsche imkerliche Praxis, Bienenimporte oder Fütterung mit fremdem Honig eingeschleppt wurden und immer mehr überhandnehmen. Ohne die richtige Behandlung sterben viele Bienenvölker beispielsweise im Winter an der Varroa-Milbe.
Gesunder Arbeitsplatz
Für unsere ASB Bienen wurde eine riesige Bienenweide samt Teich angelegt, in der sie fast ganzjährig guten Pollen, Nektar und Wasser finden. Der Pollen wird zur Aufzucht der Brut benötigt und der Nektar für den Honig sowie zur Ernährung dieser winzigen Superkolleginnen. Niemals sollten sie Zugang zu fremden Honigen haben außer ihrem eigenen, da sich sonst Krankheiten verbreiten. Gute Nahrungsquellen sind Linde, Robinie, aber auch Raps, Lavendel, Glockenblume oder Frühjahrsblüher.
Wollen Sie mehr über das Imkern erfahren, selbst imkern oder unseren Honig kaufen? Unsere tausenden Kolleginnen freuen sich auf Sie. Summen Sie einfach eine E-Mail an: Susanne.Fischer@asb-mb.de