Der ASB wird wild
Tiere gab und gibt es beim ASB schon lange. Doch irgendwann wurde aus der Ausnahme ein unternehmensweiter Trend. Während wir nicht mehr nachvollziehen können, welcher Schnabel oder welche Fellnase zuerst da war, wissen wir noch ganz genau, wann der ASB seine wilde Seite für sich entdeckte.
Manchmal fangen die schönsten Geschichten mit einem traurigen Abschied an. Für Denise Garbotz war es 2017 der Abschied von ihrem Golden Retriever Casper, den sie nach einem langen und glücklichen Hundeleben einschläfern musste. „Ich wusste, es war an der Zeit und trotzdem fiel es mir so schwer, ihn gehen zu lassen.“ Doch bei aller Trauer war Denise Garbotz klar, dass ein Leben ohne Hund für sie nicht in Frage kommt. Nur wie sollte das klappen? Jeden Tag pendelte sie 30 Kilometer von ihrem Wohnort in die neue ASB Tagespflege Zeuthen, die sie aufbauen und etablieren sollte. Mit einem Welpen daheim, der noch intensiv Fürsorge, Pflege und Erziehung braucht, wäre das nicht stemmbar gewesen. Doch Aufgeben war keine Option. Also fragte Denise Garbotz bei der Geschäftsleitung nach, ob sie einen Hund mit auf die Arbeit nehmen dürfe und erinnert sich noch heute ganz genau an die Reaktion von Geschäftsführer Michael Braukmann. „Er war sofort begeistert von der Idee, dass ein Hund dauerhaft die Gäste der Tagespflege unterhält!“ Denise ergänzt lachend: „Er schlug sogar vor, doch gleich zwei Hunde aufzunehmen, damit jede Seniorengruppe auf ihrer jeweiligen Etage ein eigenes Maskottchen hätte.“
Und so zog Elmo, ein junger Labrador-Rüde, ins Leben von Denise Garbotz und in den Alltag vieler Seniorinnen und Senioren ein. Elmo stand ganz am Anfang seiner „beruflichen“ Karriere und musste noch sehr viel lernen. Sitz, Platz, Bleib und, dass man seine Notdurft besser draußen am Busch oder Baum erledigt. „Es hätte auch im blanken Chaos enden können“, kommt Denise Garbotz aus dem Lachen nicht mehr raus. Doch Elmo hatte nicht nur ein neues Frauchen gewonnen, sondern eine Vielzahl an Großeltern, die mit Liebe, Geduld und Konsequenz Elmo „einarbeiteten“.
Auch wenn dem Welpen vor lauter Freude ein kleines Malheur passierte, waren die Seniorinnen und Senioren zur Stelle und beseitigten das Missgeschick schneller, als Denise Garbotz den nächsten Lappen holen konnte. „Es war eine traumhafte Teamarbeit“, fasst Denise die ersten Monate mit Elmo in der Tagespflege zusammen. „Viele unserer Gäste sind durch Elmo richtig aufgeblüht. Manche von ihnen hatten früher selbst Hunde und vermissten es sehr. Einige Gäste kamen nun auch plötzlich öfter in die Tagespflege. Manche Senioren standen extra etwas früher auf und putzten für Elmo Karottenstückchen, damit sie ihn gleich frühs mit einem Leckerchen begrüßen konnten.“
Diese Erfolgsgeschichte sprach sich herum, in der Presse und beim ASB Mittel-Brandenburg. Nach Elmo traten weitere Hunde und viele andere Tiere ihren Dienst beim ASB an. Dank dieses braunen Sonnenscheins fand der ASB spätestens 2017 endgültig zu seiner wilden Seite.
Seit 2020 arbeitet Elmo im Pflegezentrum Groß Köris in der Tagespflege. Jeden Morgen steht er freudig an der Tür und begrüßt die Gäste. Dass nun alle Senioren mittlerweile auf derselben Etage betreut werden, empfindet er als einen großen Vorteil. Nicht nur hat er alle seine Schützlinge sofort im Blick, sondern verpasst auch unter Garantie kein Kartoffelstückchen oder Kuchenstreuselchen, das vom Teller rutscht und zu Boden fällt. Denn neben seiner Aufgabe als Maskottchen, Seelentröster und Alleinunterhalter hat sich Elmo auch für den Bodenputzdienst qualifiziert. Ein wahres Multitalent, dem mittlerweile viele tierische Kollegen nacheifern.