Senioren
Kinder und Jugendliche
Menschen mit Behinderung
Karriere
Retten & Schützen
Über uns

Geistig fit im Alter

So wie unser Körper mit den Jahren älter wird, altert auch unser Gehirn. Mit den fortschreitenden Lebensjahren steigt die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken. Doch wir können viel dafür tun, diesen Alterungsprozess abzubremsen. Um damit anzufangen, ist man nie zu jung und nie zu alt.

Studien haben herausgefunden, dass, egal ob Sie eine Ausbildung gemacht oder etwas Hochkompliziertes studiert haben, das Gehirn dem gleichen Alterungsprozess unterworfen ist. Ihr Gehirn schrumpft. Im wahrsten Sinne des Wortes verliert Ihr Geist ab dem 30. Lebensjahr an Substanz. Doch damit müssen Sie sich keineswegs abfinden. Denn spätestens ab jetzt entscheiden Sie selbst über die Größe Ihres Gehirns.

Du bist, was du isst

Okay, dass Rauchen, Alkohol und sonstige Drogen Ihrem Gehirn schaden, braucht kein extra Kapitel. Aber auch die Ernährung nimmt messbar Einfluss darauf, wie schnell Ihr Gehirn abbaut. Fastfood, viel Fleisch, Fett, Zucker und wenig Ballaststoffe sowie zu viel Essen und Übergewicht können Ihr Alzheimer-Risiko erhöhen. Forscher glauben, dass der moderne, westliche Ernährungsstil mit dazu beigetragen haben könnte, dass Demenzerkrankungen immer mehr zunehmen. Wer dagegen viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse und Omega-3-Fettsäuren zu sich nimmt, kann sich in vielerlei Hinsicht länger gesund halten. Untersuchungen konnten belegen, dass diejenigen Probanden, die sich vorwiegend mediterran ernährten, besser in kognitiven Tests abschnitten und auch weniger Biomarker im Nervenwasser aufwiesen, die mit der Alzheimererkrankung assoziiert werden.

Übrigens: Kochen ist eine gute Übung, um lange geistig aktiv zu bleiben, denn viele Komponenten zuzubereiten, abzuschmecken und rechtzeitig warm auf den Tisch zu bekommen, fordert viele unserer Sinne und Gehirn“muskeln“.

 

Koordiniert fit

Wussten Sie, dass auch körperliche Betätigung Ihr Gehirn vor vorzeitigem Altern schützen kann? Durch die Bewegung wird die Bildung von Hormonen angeregt, die bei der Verbindung von Nervenzellen wichtig sind. Sport verbessert zudem die Durchblutung des Gehirns. Aber körperlicher Sport ist immer auch geistiger Sport: Bewegungsabläufe und Gliedmaßen müssen koordiniert, Flugbahnen von bspw. Bällen müssen berechnet, Bewegungsabläufe des restlichen Sportteams prophezeit werden: Das Gehirn wird in vielen Arealen gefordert, wenn der Körper sich sportlich betätigen will. Als Super-Brain-Sport gilt das Tanzen, da Musik nochmal andere Hirnareale und unsere emotionale Intelligenz anspricht.

 

 

Aktiv im Training

Sport ist gut für Ihre Gesundheit. Doch auch das Gehirn will ganz bewusst trainiert werden. Beim Gehirn-Jogging entstehen neue Verknüpfungen zwischen den Nervenzellen. So wie das Gewichteheben den Armmuskel dazu animiert, neue Muskelzellen aufzubauen, fördert der Denksport den Aufbau der Gehirnzellen. Die einzige Regel: Lernen Sie Neues! Lernen Sie ein Instrument, machen Sie eine Sprachreise, besuchen Sie einen VHS-Kurs oder Weiterbildungen. Wenn Sie gerne rätseln, versuchen Sie Escape-Spiele. Das klassische Sudoku oder Kreuzworträtsel helfen Ihnen leider wenig weiter, da es nur bereits bestehendes Wissen abruft und kein neues aufbaut.

 

 

 

Gemeinsam gesünder

Einsamkeit ist ein großer Risikofaktor für Demenz. Menschen ohne ein stabiles soziales Umfeld haben ein bis zu doppelt so hohes Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Durch unser soziales Umfeld bekommen wir neue Impulse und sind weniger depressiv. Forscher vermuten einen direkten Zusammenhang zwischen Depression und der Entstehung von Alzheimer. Bereits die einfache Gesprächssituation mit Freunden oder der Familie fordert vom Gehirn Höchstleistungen. Zuhören, verstehen, nachdenken, Interpretation von Mimik und Tonfall, soziale Konventionen berücksichtigen und dann noch vielleicht etwas Kluges zum Gespräch beitragen: Das Gehirn muss gleichzeitig vieles tun, um bei einem Gespräch teilzunehmen. Und wie wir gelernt haben, nutzt sich das Gehirn nicht ab, sondern wächst mit seinen Aufgaben. Ein stabiles soziales Umfeld ist auch dann wichtig, wenn bereits eine Demenz diagnostiziert wurde. So konnten Forscher nachweisen, dass soziale Interaktionen den Krankheitsverlauf der Demenz verbessern und die Symptome der Demenz deutlich abmildern.

 

Bleiben Sie fit

Noch sind nicht alle Faktoren und Zusammenhänge identifiziert, die unser Gehirn altern lassen und zu Demenzerkrankungen führen. Immer mehr Forschungsergebnisse zeigen aber, dass wir sehr viel Einfluss darauf haben, wie lange wir im Alter geistig fit bleiben. Selbst bei einer genetischen Prädisposition, einer familiär bedingten Anfälligkeit für eine Demenzerkrankung, können wir die Gefahr um bis zu 45 Prozent  reduzieren, selbst daran zu erkranken. Auch noch im hohen Alter können wir also viel für unsere geistige Gesundheit tun. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Tanzen, den Gesellschaftsspielen, bei den Sommerfesten mit Freunden, dem Musizieren oder dem Kochen leckerer Nervennahrung. Ihr Kopf wird es Ihnen danken.

 

 

Lassen auch Sie sich kompetent von unseren Demenzberatern unterstützen und entdecken Sie unsere vielfältigen Angebote für Patienten und Angehörige!